26.03.2020

Šibenik, Kroatien - "Zuhause" ankommen

Im letzten Jahr habe ich mit ein paar lieben Freund*innen von mir Urlaub in Kroatien gemacht. Wir hatten ein schönes Airbnb in Šibenik und waren für Ausflüge nach Zadar und Split unterwegs.
Es war einfach traumhaft!







Ich liebe Kroatien, habe viele schöne Erinnerungen an dieses Land, weil die Familie meiner besten Freundin da herkommt und meine Familie ursprünglich auch kroatische Wurzeln hat.
Was viele nicht wissen: in Österreich gibt es kroatische Minderheiten, vor allem im Burgenland, im östlichen Teil des Landes - die Burgenländer*innen nennen es auch das Kalifornien Österreichs, weil es die meisten Sonnenstunden des Landes gibt, und es gibt dort den besten Wein.
In den sogenannten Minderheitendörfern läuft das ganze Leben jedenfalls auf kroatisch ab. Alle sprechen Deutsch, lernen aber beide Sprachen in der Schule. Deshalb findet der meiste Austausch auf kroatisch statt. Alte kroatische Traditionen werden da noch gepflegt, die Rezepte - wenn man Glück hat - von der Oma an die Enkel weitergetragen (ich sag nur Pogačice <3) und Vereine wie die Klapa-Chöre und der Tamburica-Musikverein sind weiterhin erfolgreich mit ihren Auftritten in Österreich sowie in Kroatien unterwegs. Ich durfte ein paar mal dabei sein und ich muss sagen, es berührt mich immer so sehr, wenn alle zusammen spielen bzw. singen. Diese Melodien sind einfach so eingebrannt in mein Gedächtnis und meine Erinnerung, die werden mich immer zu Tränen rühren.
Dort kommt also mein Papa her, ich bin damit groß geworden und daher kommt auch mein ungewöhnlicher Nachname.

Wir waren zwar nur an den Wochenenden bei meiner Oma, weil ich mit meinen Eltern immer in Wien gewohnt hab, aber die Bindung an diesen Ort und meine Familie war immer stark und ich sehe Güttenbach immer noch als meine zweite Heimat. Heutzutage fällt es mir schwer von Berlin aus ins Südburgenland zu pilgern. Ich versuche es aber weiterhin nicht aus den Augen zu verlieren und freue mich immer sehr, wenn ich da bin.

Durch diese starke Bindung habe ich sogar mit Anfang 20 beschlossen, an der Uni Wien Bosnisch/Kroatisch/Serbisch zu studieren. Sehr viel ist davon leider nicht übriggeblieben. Denn es ist wie so oft im Leben: wenn man nicht am Ball bleibt und übt, dann geht das Wissen leider schnell verloren. Deshalb freut es mich umso mehr, wenn ich von Menschen aus dem ehemaligen Jugoslawien umgeben bin, weil mir der Klang der Sprache so fehlt. Seitdem ich in Berlin wohne noch viel mehr als zuvor.

Wenn ich dann also nach Kroatien komme um Urlaub zu machen, dann geht da in meinem Kopf und in meinem Herz einiges los. Ich versuche alles aufzusaugen, jeder Geruch und jeder Geschmack, jedes Wort wird abgeglichen mit meinen Erinnerungen. Die Gärten so voll mit all den Pflanzen, die meine Oma so sehr geliebt hat. Wie daheim. Nur die Granatäpfel und Olivenbäume gab es nicht in Omas Garten im Burgenland. Dafür Gastfreundlichkeit und mit Essen und Šljivo überhäuft zu werden: wie daheim. Und natürlich wird man ausgelacht, weil man kein Lagerfeuer machen kann - Stadtkinder halt. Wie daheim.

























































Ich könnte ewig auf dieses Meer starren, mich für immer treiben lassen. Sowas gabs daheim nicht. Trotzdem fühlt es sich wie Zuhause an.


Danke an E. und P. für die Fotos auf denen ich auch zu sehen bin.

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